Das französische Treffen ist immer ein Erlebnis. Es findet jedes Mal in einem anderen Gebiet in Frankreich statt, was sehr abwechslungsreich ist. Diesmal war es in Apinac, einem kleinen Dorf in der Auvergne, nicht weit entfernt fließt die Loire. Wir (Udo und Gaby) trafen uns mit Jürgen und Daniel schon am Mittwochabend im Blockhaus am Campingplatz Seelbach auf ein Bier. Leider konnten diesmal Klaus, Johanna und Hermann nicht mitkommen, da Klaus einen schweren Unfall hatte. Wir wünschen uns sehr, dass es ihm bald wieder gut geht. Am nächsten Morgen fuhren wir bei strömenden Regen die Autobahn Richtung Lyon mit der Hoffnung, dass der Regen bald aufhören wird. Unterwegs gab es noch ein kleines Problem mit Daniels grüner Pro Link, das aber bald durch gemeinsames Know-how behoben war. Der Regen hörte nicht auf. Erst als die Loire in Sicht kam, kam langsam die Sonne hervor. Wir folgten Jürgen, der ein Navigationsgerät hat, einen Berg hinauf und Apinac war schon ausgeschildert. Bald darauf sahen wir das Ortsschild. Daniel, der die französische Sprache beherrscht, fragte nach der Mühle und wir folgten ihm. Wir fanden die Mühle etwas abseits in einem lieblichen Tal, doch von CBXen keine Spur. Wir fuhren nach Apinac zurück und nach einigem Suchen fanden wir endlich das Wanderheim. Herzliche Begrüßungen und Umarmungen mit Walti, Joachim, Jean-Pierre, Annick und den anderen Franzosen, die wir nach vielen CBX-Treffen inzwischen schon gut kannten. Von Annick erhielten wir Bettwäsche und Handtücher und Jean-Pierre zeigte uns die Zimmer und meinte, dass wir in einer halben Stunde losfahren, da uns die Ausrichter des Treffens zu sich nach Hause eingeladen haben. Nach der halben Stunde waren wir abfahrbereit und starteten zum Nachbarort Usson. Etwas abseits des Ortes befand sich ein schönes großes Herrenhaus mit einer großen Garagenzufahrt, auf der alle CBXen (etwa 100) Platz hatten. Es gab Aperitif vom Weinberg von Christian und Elena. Wir konnten auch die Zweiräder von Christian bestaunen: 2 CBX, eine 1100 R, die zum Verkauf stand und auch verkauft wurde, und einer Kawa ZZ R 1400. Nach dem Aperitif ging es zurück zum Abendessen, welches wie immer sehr lecker war. Den Abschluss des Abends bildete ein fröhlicher Umtrunk. Am Freitag bildeten sich nach dem Frühstück einzelne Gruppen zu unterschiedlichen Ausflugszielen. Unsere Gruppe bestand aus 4 Motorrädern, davon zwei vom nahen Motorradclub. Sie kannten sich sehr gut aus und führten uns durch die Schluchten der Loire. An einem romantischen Gasthaus nahmen wir das Mittagessen ein. Hinter dem Haus befand sich eine „Eselwechselstation“, denn wir befanden uns auf dem noch immer existierenden Pfad von R. L. Stevenson. Dieser reiste 1878 von Le Monastier sur Gazeille nach St. Jean du Gard mit seiner Eselin Modestine. Heute ist dieser Trip eine Touristenattraktion. Gegen 18 Uhr fanden sich alle Gruppen an einer noch funktionierenden Getreidemühle ein. Die Mahlsteine wurden von einem Wasserrad angetrieben. Nach der Besichtigung drängten alle auf Rückkehr zum Wanderheim in Erwartung eines köstlichen Abendessens mit sehr viel Wein. Es wurde keiner enttäuscht. Nach dem Samstagfrühstück war die Generalversammlung angesetzt. Es ging dort sehr viel lockerer als beim deutschen Club zu. Persönliche Anfeindungen, auch versteckte, gab es nicht. Es wurden ausschließlich Sachthemen diskutiert. So z.B. der Kassenbestand, die Nachfertigung der CBX-Auspuffanlage und das Eurotreffen 2008. Nach der Versammlung fuhren wir mit Jürgen und Joachim noch einmal die Loire entlang. Es war einfach phantastisch: Schöne, gewundene trockene Straßen, kaum Beschilderung und noch weniger Verkehr. Wir konnten nach Herzenslust das Potential der CBX ausschöpfen. Wir machten Rast in einem kleinen Ort in einem sehr schönen Café. Am Nebentisch saßen zwei Motorradfahrer aus Holland, einer mit einer Einzylinder Ducati und der andere mit einer Polizei-Guzzi. Alle 20 Minuten kam einmal ein Auto. Nach der Rast fuhren wir sehr flott zur Unterkunft zurück, aber nur um noch einmal allein die gewundenen Straßen auszukosten.
