In Sankt Petersburg wird verschärft gefahren. Und wir mittendrin mit der vollgepackten CBX auf der Suche nach dem wahrscheinlich einzigen Campingplatz der Stadt. Wir finden ihn und genießen die nächsten zwei Tage die Stadt mit all ihren Facetten.
Archiv für das Jahr: 2014
Der 3. August: Langer Tag,wenig Kilometer, viel Frust
Irgendwann müssen wir unsere Kleider waschen und das muss heute sein, noch auf Estnischer Seite. Auf dem Platz ist eine Waschmaschine, aber kein Trockner. Wir verlassen Tallinn deshalb erst in der größten Mittagshitze und fahren an der Ostsee entlang in Richtung russische Grenze. Gegen 17 Uhr sind wir in Narva, der Grenzstadt. Die Schlange vor dem ersten Schlagbaum ist nicht allzu lang und 18 Uhr sind wir am Schlagbaum. Damit der Beamte diesen öffnet, benötigt er einen Zettel mit Stempel und Nummer. So etwas haben wir nicht und hatten auch noch nie davon gehört. Man erklärt uns den Weg zur Erlangung des Stempels auf russisch und zeigt in die Richtung aus der wir gekommen sind. Anderthalb Stunden später haben wir den Platz der Nummernausgabe gefunden. Es ist ein riesiger Platz mit zwei kleinen Hütten darauf. In der ersten Hütte werden wir registriert (1,50 €), in der zweiten, 100 Meter weiter, bekommen wir dann für 1,00 € die ersehnte Nummer. Zurück zum Schlagbaum und wieder angestellt. Als wir an der Reihe sind und die Nummer abgeben, öffnet sich der Schlagbaum und wir sind an der Grenze. 100 Meter weiter die erste Passkontrolle von den Esten. 500 Meter weiter kontrollieren dann die Russen an einem anderen Schlagbaum wieder die Pässe. Dann kommt der Zoll. Dort bekommen wir einen DIN A4 Zettel, den wir ausfüllen müssen mit den üblichen Daten. Natürlich steht dort alles in kyrillischen Buchstaben und Hilfe von den Beamten ist nicht zu bekommen, die sprechen ausschließlich russisch. Die wollen viele Nummern vom Motorrad sehen: Die Nummerntafel, das Baujahr, die Fahrzeugnummer am Rahmen, den Wert des Motorrades… Uns fällt dort zum ersten Mal auf, dass Nummernschild und Eintrag auf der Carte Grise nicht übereinstimmen. Uns fällt es auf, denen nicht. Dann die Fahrzeugnummer: Vor vielen Jahren hatte ich den Rahmen einmal pulverbeschichten lassen und das Typenschild entfernt und nicht wieder angebracht. Die eingestanzte Rahmennummer ist durch die Pulverisierung nicht mehr zu erkennen. Das Fahrgestell hat also keine Nummer. Die brauchen aber eine. Im Schein steht z.B.: dBA96 und tr/mn 4500. Das ist die Lautstärke von 96dB bei 4500 Umdrehungen. Das hat man dann als Fahrzeugnummer genommen. Um 22 Uhr bekommen wir den letzten von ca. zehn Stempeln und sind durch. Jetzt sitzen wir auf der anderen Seite der Stadt Narva, in Ivangorod im Lokal und essen Pelmeni und trinken Bier.
Saaremaa-Hiiumaa-Tallinn am 2. August
Die zwei Inseln in der Ostsee sind sehr dünn besiedelt und überall ist unverfälschte Natur. Wir verlassen Saaremaa und Hiiumaa und fahren nach Tallinn. Die Stadt ist für uns eine sehr positive Überraschung.Sie ist das Gegenteil von Königsberg. Sehr auffällig sind die Architektur und die sehr gut gekleideten und nordischen Menschen. Die Gastronomie ist erstklssig, die fehlenden Döner-Buden vermissen wir nicht.
Der Tag auf der Insel
Wir starten den heutigen Tag mit einem Besuch der Festung Kuressaare. In dem dortigen Museum ist die jüngere Geschichte des Baltikums eindrucksvoll dargestellt. Während unserer Inselrundfahrt finden wir ganz unerwartet noch ein Museum, es ist ein Militärmuseum mit sehr seltenen und brisanten Ausstellungsstücken.
Fahrt in das dritte Baltische Land
Von Litauen nach Lettland
Entlang der Kurischen Nehrung
Die Sonne brennt umbarmherzig und wir müssen zum Strand und in das kühle Wasser der Ostsee. Um 14 Uhr aber ist Schluss mit Lustig und wir bauen das Zelt ab und fahren nach Klaipeda. Dort trinken wir Kwas, setzen mit der Fähre über und fahren weiter nach Siauliai. Dort sitzen wir wieder im Gasthaus, schreiben den Blog und trinken süffiges Bier.
Von Königsberg zur Kurischen Nehrung
Wir haben der Stadt einen Besuch abgestattet. Hohe Erwartungen hatten wir nicht und wurden deshalb auch nicht enttäuscht. Der Campingplatz am Hotel Baltica ist uns hier aber eine Empfehlung wert.
Der Grenzübertritt zu Litauen dauerte wieder ca. eine Stunde. Dann aber war wieder Kurvenfahren auf der Kurischen Nehrung angesagt. Das Bad in der Ostsee brachte die erste Abkühlung, das Pils auf dem Campingplatz die zweite.
Von Prag nach Königsberg
Von Prag sind wir in Richtung Riesengebirge gefahren. Dort zu fahren war die pure Freude: Neue Straßen und Kurven ohne Ende. Dann ging es weiter durch endlose Getreidefelder links und rechts der Straße bis zur russischen Grenze. Wider Erwarten waren wir dort innerhalb einer Stunde durch. Dann Königsberg: Laut, kaputte Straßen und keinerlei Orientierung. Motorradfahrer aber sind etwas Besonderes und wir bekamen Hilfe von einem KAWA-Fahrer. Nach ca. zehn Minuten sehr rasanter Fahrt hatten wir unseren Campingplatz am Hotel Baltica.
Wir sind mit der CBX in Prag
Chinesischer Müll (3 NEUE Zündspulen) haben uns fast drei Urlaubstage gekostet.Doch jetzt läuft der Sechszylinder wieder rund. Hier in Prag wird verschärft gefahren und ebenso Bier getrunken. Auch andere gute Dinge gibt es hier. Von allen sind wir infiziert worden und glücklich damit. Nirgendwo sehen wir erhobene Zeigefinger für unser Tun.