Colombia 2022

September 2022

Freitag, 9. 9. 2022

Um 5 Uhr stehen wir auf, nehmen ein kurzes Frühstück, tragen die Koffer und die Ortlieb-Rolle zum Auto, stellen das Gas ab und fahren gen Süden zum Parkplatz P 16 in Kloten.

Das GPS führt uns auch richtig bis dorthin in die Flugplatzstraße. Wir finden den P 16, aber nicht den Eingang. Nach schier endloser Sucherei finden wir den richtigen Weg, um unser Auto die nächsten drei Wochen abzustellen. Jetzt sind es noch 1,4 km zu Fuß zum Flughafen. Aus dem letztjährigen Debakel haben wir Lehren gezogen und zeichnen den Weg auf das Wander-GPS auf.

Dann Gepäck abgeben, Kaffee trinken und in den Flieger steigen. Pünktlich um 18:08 Uhr Ortszeit sind wir in Bogota auf dem Flughafen „El Dorado“.

Das Gepäck ist vollständig, der Automat läßt ausreichend Banknoten heraus und das Taxi fährt uns ohne Umwege zum Hotel .

Wir werden vom Personal wiedererkannt, beziehen unser „altes Zimmer“, schauen nach der CBX und fallen ins Bett.

Unser erster Weg am Samstag führt uns noch einmal zur CBX. Sie sieht arg mitgenommen aus, denn hinter dem Abstellplatz ist eine Baustelle. Zuerst aber muß die Batterie heraus und an das Ladegerät. Nach dem Frühstück zeigt das Ladegerät schon grünes Licht. Wir lassen es noch eine Stunde angeschlossen und bauen währenddessen die Zündeinheit ein, fluten die Vergaser und legen ein neues Kabel für das Zumo XT. Nachdem die Batterie eingebaut und angeschlossen ist, kommt der große Augenblick: Sie läuft auf Knopfdruck an, doch im 2. oder 3. Vergaser hängt der Schwimmer. Nach einer Runde über die Holperstraße um den Block ist auch das erledigt.

Jetzt fehlt nur noch eine Versicherung. Wir suchen und finden das Versicherungsbüro vom letzten Jahr. Auch dort läuft es problemlos. Am Montag können wir die Papiere abholen.

Heute ist Sonntag und damit sind viele Straßen für LKW gesperrt.
Wir fahren mit einem Taxi in die Innenstadt zu einem Fahrradverleiher. Dieser bietet neben Fahrrädern auch noch einen ortskundigen Führer an. Unsere Gruppe besteht aus 12 Personen und dem richtig guten Führer. Die Tour geht durch die interessantesten Teile Bogotas und gefällt uns als „Nichtgruppenfans“ richtig gut.

Hier einmal ein paar Eindrücke von unserer Fahrradtour

Heute, am Montag, sollen wir die Versicherungsunterlagen bekommen. Doch vorher noch einmal ein kurzer Blick auf die CBX. Ohne sie gewaschen zu haben wollen wir nicht fahren. Auch der Bremsflüssigkeitsstand gibt zu denken. Die Bremsbeläge sind schon ziemlich weit unten. Wir suchen und finden eine kleine Werkstatt, die die Bremsflüssigkeit und die Bremsbeläge (EBC) wechseln. Gegenüber der Werkstatt befindet sich eine Waschanlage.

In weniger als einer Stunde ist das Motorrad wieder top. Jetzt noch an die Tankstelle und dann die Versicherungspolice abholen.

Morgen starten wir unsere Tour!

Wir kommen gegen zehn Uhr los und sind nach 30 Minuten aus dem gröbsten Verkehr heraus. Die CBX macht was sie soll: Sie läuft ohne Probleme. Für einige Notfälle haben wir natürlich vorgesorgt. Wir haben z.B. Kettenspray mit. Aber das automatische System funktioniert tadellos, das Spray benötigen wir nicht.

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Nach gut 140 km sind wir im kleinen Ort „Honda“und bleiben auch dort. Das Hotel ist nicht schlecht und hat einen Pool. Zum Abendessen gibt es frischen Fisch aus dem Rio Magdalena.
Dann verläßt uns das Personal und wir sind mit dem Nachtwächter ganz allein, d.h. wir sind die einzigen Gäste.

Liebstes Hinweisschild

In der Nacht zieht ein schweres Gewitter über uns hinweg. Wir sind geschützt im Zimmer, aber auch die CBX steht sicher unter einem Dach. Diese Sicherheit für das Motorrad ist sehr wichtig für uns. Mit dem tadellosen Funktionieren des Moppeds steht und fällt unsere Reise. Bei jeder Übernachtung ist immer der sichere (verschlossen, überdacht) Standort eine der ersten Fragen.

Mittwoch, 14. 09. 2020

Da es erst um 9 Uhr Frühstück gibt, packen wir das Motorrad nach dem Aufstehen. Gegen zehn Uhr fahren wir los in Richtung Manizales. Laut GPS sind es knapp 150 km, die es aber in sich haben. Wir müssen mit der bepackten CBX über einen der höchsten Pässe Südamerikas, den Alto de Letras.
Es wird eine Fahrt über 134 km mit Kurven ohne Ende, Kälte, Regen, Nebel, Trucks…

Unsere ständigen Überholmanöver von sich den Berg hochquälenden Trucks, Nebel und  Kälte haben nur sehr wenige Fotos ermöglicht.
Ein paar zur Erinnerung an die Tour gibt es aber HIER.

Am Nationalparkgebäude hört dann der Regen auf. Wir halten und kehren ein. Kaffee, Suppe und heiße Schokolade wecken die Lebensgeister wieder.

Die anschließenden Kilometer sind dann sehr relaxt zu fahren, auch in einer Großstadt wie Manizales. Das GPS führt und zuverlässig zum Popart-Hotel in der Stadtmitte.

Das Hotel ist erfrischend anders als die bisherigen und wir nehmen dort auch das Abendessen zu uns. Alle tun sehr vornehm, aber europäischenStandard erreicht es nicht. Wir fühlen uns trotzdem sehr wohl und die CBX steht warm und trocken in der Tiefgarage.

...und morgen ist ein neuer Tag

Es geht weiter bis nach Filandia, einem malerischen Ort in der sogenannten Kaffeezone. Hier unternehmen wir eine Wanderung durch den beinahe undurchdringlichen Dschungel und besteigen den Mirador Colina Iluminada, von wo aus man eine fantastische Sicht in die umliegende, herrliche und grandiose Landschaft hat.

Um zu unserem nächsten Ziel, Silvia, zu gelangen, benötigen wir einen Übernachtungsstop. Diesen machen wir in dem uns schon bekannten Hostel Villa Don Bosco, einer kleinen, blumengeschmückten Oase in der Nähe von Cali.
Am nächsten Tag wollen wir unbedingt die Umgehungsstraße von Cali (und nicht durch die Stadt) fahren. Doch prompt gibt es heute überall Straßensperren, so dass wir direkt durch die Stadtmitte von Cali gelenkt werden.

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Wegen eines schlimmen Gewitters in der Nacht sind die Straßen teilweise überschwemmt und unsere CBX sieht nach kurzer Zeit wie ein Dreckschwein aus. Außerdem ist an diesem Tag im Zentrum gerade Markttag und die Straße führt uns mitten durch die mit Obst und Gemüse beladenen Marktstände. Trotz dieser Hindernisse kommen wir gut in Silvia an.

Silvia ist ein kleines Andendorf mitten in den Bergen. Hier leben die ältesten Ureinwohner Kolumbiens, die Guambianos, die für ihre traditionelle Lebensweise bekannt sind. Man erkennt sie an ihrer königsblauen Kleidung. Ein Highlight dieses Ortes ist der farbenfrohe Markt, der jeden Dienstag mit allerhand Kuriositäten, mit Obst, Gemüse und gefühlt hundert verschiedenen Sorten von Kartoffeln auffährt. Wir sind auf jeden Fall richtig begeistert von diesem schönen Ort.

Nach Silvia müssen wir noch einmal über die Berge fahren. Die Straße nach Gigante ist nicht ausgebaut, sondern eine reine, sehr üble Naturstraße, die direkt durch den Puracé Nationalpark führt. Landschaftlich ist sie aber fantastisch und wunderschön. In Gigante genießen wir leckere Kaffeezubereitungen in verschiedenen Kaffeehäusern und unternehmen wundervolle Wanderungen, zum Beispiel zum Mirador La Mano Del Gigante.

Essen und Trinken in Kolumbien

Essen und Trinken kann recht eintönig sein, trotz des riesigen Angebots von frischen Früchten. Unser Frühstück bestand hauptsächlich aus Eiern in verschiedenen Varianten und dazu Reis. Eine andere Frühstücksvariante ist Caldo mit Kartoffeln und Rindfleisch. Mittagessen: Kartoffelsuppe mit Maiskolben, Hühnchen und Kapern. Dazu Reis und Avocado. Am Abend Arepas,Fisch, Reis, Banane, Salat, fritierter Maisteig, Empanadas.

Das Getränkeangebot ist riesig: Wasser, Bier  und eine nicht zu überschauende Anzahl von Fruchtsäften.

Hier ist der Link zu unserer Speisekarte.

Weiter geht es zur Tatacoa Wüste. Man glaubt es kaum, am Rande der Wüste, in Villavieja, befindet sich eine Erlebnis-Brauerei mit erstklassigem Bier. Hier verbringen wir einen Tag, einen weiteren nutzen wir für eine Fahrt durch die Wüste und den Abend für den Besuch der Sternwarte. Der Himmel ist übersät mit unendlich vielen Sternen und sieht anders aus als der gewohnte Himmel in Europa.

Am nächsten Tag setzen wir mit der Fähre über den Rio Magdalena. Die weitere Fahrt führt über ausgebaute Straßen und nach mehrtägigen Umwegen erreichen wir bei strömendem Regen wieder Bogota. Bis zum Rückflug verbleibt nicht mehr viel Zeit. Diese Zeit nutzen wir für einen weiteren Besuch des berühmten Goldmuseums im Zentrum von Bogota. Zum Abschluss unserer Tour wird die CBX gründlich gewaschen und an Ihrem Abstellplatz wieder in eine Abdeckplane eingewickelt. Hier wartet sie auf uns bis nächstes Jahr, wenn wir sie wieder besuchen und unsere Panamerica-Tour fortsetzen.

Ein Gedanke zu „Colombia 2022

  1. Sehr interessante Beschreibung Eurer Reise nach Kolumbien. Danke! Mit kopfkino und anhand Eurer schönen Fotos bin ich auch bisschen dabei gewesen!
    Schade, dass nicht viel Zeit war heute morgen, euer Motorrad eingehender zu betrachten und zu bewundern! Schöne Weihnachten euch und der ganzen Familie! Und tolle Bescherung für Tarja und Lucien! 🙂

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