Floridas Westen

Unser Ziel ist erst einmal Fort Myers, um dann die Küste am Golf von Mexico entlang Richtung Norden zu fahren. Leider gibt es in Fort Myers nur diese RV Campsites, die keine Zeltplätze haben. In Fort Myers Beach nehmen sie zwar Zelte, allerdings zu hohen RV-Preisen. In Ermangelung von Alternativen stellen wir neben einem dieser riesigen Busse unser Zelt auf. Der Strand in Fort Myers Beach ist dafür sehr schön trotz Wolken und leichtem Regen.

Wir sind nun das erste Mal am Golf von Mexico. Aus dem Nieselregen wird in der Nacht ein starker Dauerregen. Dummerweise ist unser Zeltplatz von einem erhöhten Betonboden umgeben, von dem das Wasser direkt unter unser Zelt fließt. Als wir aufwachen stehen wir inmitten eines Sees, der das Wasser nach oben in unser Zelt drückt. Um vier Uhr morgens packen wir alles zusammen (bei heftigem Regen) und fahren zum Frühstück in ein nächst gelegenes Café, das zum Glück um 7 Uhr schon öffnet.

Foto der CBX im Regen: Bastian

Um unsere Sachen wieder trocken zu bekommen, verbringen wir den restlichen Tag und die Nacht in einem recht teuren Motel. Erst am nächsten Morgen hört es auf zu regnen. Wegen des starken Regens und des Salzwassers springt nun das Motorrad nicht sofort an. Es dauert lange, bis wir loskommen. Nun will Udo so schnell wie möglich nach Dunnellon fahren, wo er das erste Mal eine Wartung der CBX durchführen möchte.

Am wilden und wunderschönen Myakka River finden wir endlich einen schönen Zeltplatz direkt am Wasser. Nachteil: es gibt kein WiFi und keinen Strom. Vorteil: nicht weit vom Campground gibt es einen netten Pub. Wir sind außer einer freundlichen Frau aus Iowa die einzigen Zeltbewohner direkt am River.

Am 29. Januar verstarb im Alter von 87 Jahren mein alter Weggefährte Peter Broad. Er war der Ideengeber für die CBX  Eurotreffen und der Ausrichter der CBX EURO Rally 1991 in Jaulny / F

R. I. P.

CBX und Zelt am Myakka River

Gerne wären wir länger geblieben, aber wir werden weg geschickt, denn gerade unseren Zeltplatz hat jemand anders reserviert. Dabei sind alle anderen Plätze frei und unterscheiden sich in keinster Weise von unserem Platz

So fahren wir also weiter gen Norden entlang der Küste bis Sarasota. Da wir auch diesmal kein Glück auf unserer Suche nach einem Campingplatz an der Küste haben, fahren wir ins Landesinnere zum Peace River. Auf einem  sehr weitläufigen Campground können wir unser Zelt  irgendwo in der Wildnis aufstellen. Das Gelände ist schwierig zu befahren, doch die ausgezeichneten Reifen der CBX leisten uns sehr gute Dienste. Ein Lagerfeuer ist schnell entfacht und zum Essen haben wir noch einen Salat vom vorherigen Tag. Im Dunkeln wirken die Bäume mit den Lianen und dem Spanisch Moos sehr unheimlich auf uns, es ist wirklich eine mystische Stimmung.

Am nächsten Tag machen wir  eine Entdeckungstour entlang des Peace Rivers und fahren dann in Richtung St. Petersburg. Unterwegs frühstücken wir an einer der seltenen Raststätten auf dem Weg.

Die Straße führt uns wieder zum Golf von Mexico und über die sich im tosenden Wind fast biegende 4 Meilen lange Sunshine Skyway Bridge nach St. Petersburg auf den KOA Campground. Der uns zugewiesene Zeltplatz liegt direkt an der Long Bayou Wasserscheide und ist sehr idyllisch. Was wir unbedingt machen wollen ist ein Besuch des Dali Museums in St. Petersburg. Das Dali Museum in Figueres vor einigen Jahren hat uns mächtig begeistert. Wie mag das Museum hier in St. Petersburg sein? Ist es genauso schön? Wir fahren mit dem Bus in die schöne Innenstadt, in der gerade der Saturday Morning Market stattfindet. Neben verschiedenen Obst-, Gemüse- und Imbissständen gibt es an jeder Ecke Livemusik. Wir genießen jeder eine leckere Waffel mit frischen Erdbeeren und Sahne zur Musik von Eric Clapton.

Dann endlich machen wir uns auf den Weg entlang der Tampa Bay zum Dali Museum. Es sieht schon von Weitem sehr eindrucksvoll aus. Ein Gebäude, wie es diesem Künstler mit seiner blühenden Fantasie bestimmt auch gefallen hätte. Das Museum beherbergt die größte Dali-Sammlung außerhalb Europas.

Hier sind Gemälde ausgestellt, die wir in Figueres nicht gesehen haben, so war uns nicht bekannt, dass Dali in seinen frühen Jahren auch schöne Landschaftsbilder gemalt hat. Besonders begeistert hat uns das Gemälde mit Abraham Lincoln. Dies ist nur eines von mehreren Gemälden mit einer optischen Täuschung. Der Besuch des Museums hat sich für uns sehr gelohnt, da es ganz andere Werke von Dali enthält, die man in Figueres nicht vorfindet.
Den Tag in St. Petersburg lassen wir, wie kann es anders sein, in einem Pub bei leckerem „Craft BEER“ ausklingen.


Ein paar Tage später folgt die nächste Stadtbesichtigung: Tampa, auf der anderen Seite der Tampa Bay. Eigentlich wären wir nicht nach Tampa gefahren, wenn Udo nicht seinen CBX Brieffreund Bob und seine Frau Ann besuchen wollte. Da Udo lange Zeit keine Antwort von ihm per E-Mail erhalten hatte, wollen wir einfach bei ihnen vorbei fahren und sie besuchen. Das Navi führt uns an ihre Adresse, die sich als ein riesiges Einkaufszentrum entpuppt. An der angegebenen Hausnummer ist ein Laden, der Postfächer anbietet. Bob und Ann sind Kunden des Ladenbesitzers und haben bei ihm ein Postfach. Udo schreibt noch eine Nachricht in Bobs Postfach und wir fahren dann ins Stadtzentrum von Tampa. Wir spazieren den Riverwalk am Hillsborough River entlang, bestaunen die  einzigartigen Museengebäude, Skulpturen, Parks und am anderen Ufer die ungewöhnliche Universität. Als Udo später seine E-Mails checkt, liest er von Bob, hier verkürzt, folgendes: „We are 24 years on the road, we don’t have an appartement.“

Tampa ist sehr schön, ohne Zweifel. Nicht so schön ist der etwas verwahrloste Wigwam Campingplatz, auf dem wir 2 Tage stehen müssen. Es ist aber  für uns die einzige Möglichkeit für eine Stadtbesichtigung. Um Tampa herum stehen alle anderen Campingplätze nur RVs und Wohnmobilen zur Verfügung, Zelte sind nicht erwünscht.

Zur Erholung suchen wir wieder den freundlichen KOA Campground in St. Petersburg auf


und danach den Fort de Soto Park Campground.

Dieser liegt nicht weit entfernt vom als Beach No. 1 bezeichneten schönsten und 7 Meilen langen Sandstrand in Amerika. Der Strand ist tatsächlich paradiesisch und lädt uns zum Sonnenbaden ein. Außerdem ist in der Ferne die Sunshine Skyway Bridge zu bewundern, über die wir vor einigen Tagen gefahren sind.

5 Gedanken zu „Floridas Westen

  1. Hallo liebe Gabi und Udo.Nun kommen wir endlich auch einmal dazu Euch ein paar Zeilen zu schreiben.Als erstes möchten wir uns recht herzlich für Karten aus New York und die Weihnachtskarte aus Florida bedanken.Waren natürlich sehr überrascht das Udo noch keine Bekanntschaft mit den Krokodilen gemacht hat (wahrscheinlich zu alt!) Hier bei uns in Old West Germany ist eigentlich bis Dato alles beim Alten ausser vielleicht das in der Röhrenfabrik mittlerweile der Wahnsinn Einzug gehalten hat.Ihr könnt froh sein das Ihr von der sich immer mehr ausbreitenden Bürokratie verabschiedet habt.Wir hoffen das es Euch gesundheitlich gut geht und das das Fahrzeug keine Schwierigkeiten bereitet.ist nun ja auch schon ,wie der Fahrer in die Jahre gekommen .Wäre Toll wenn wir wieder einmal etwas von Euch hören würden .Liebe Grüße senden Euch Gabi und Silvio P.S. Dein Nachbar Hr.Weiss hat nun Auch schon das zeitliche Gesegnet

    1. Hallo im kalten Deutschland,
      Krokodile fressen sehr gern kleine Hunde von Touristen, aber auch kleine Pauls!
      Langsam kommt hier der Frühling, dabei ist es jetzt schon unerträglich warm (25°C). Die CBX rennt wie der Teufel und geht nächste Woche zur Inspektion in Dunnellon (10 000 km).
      Beim Weggang im September war uns schon klar, dass wir unseren Nachbarn nicht mehr wiedersehen werden.
      Jetzt genießen wir den Sonnenuntergang und die Stille auf dem Campingplatz St. Petersburg / Madeira Beach.
      Udo & Gaby

  2. G’day Udo and Gaby.

    Thank you for taking the effort to document your travels. Sounds like a great adventure.

    Cheers, from Rol.
    Australia.

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