Exakt vor einem Jahr sind wir von Frankfurt nach Halifax geflogen. Da war die CBX schon über zehn Tage auf einem Frachtschiff auf dem Atlantik. Nach unserer Ankunft in Kanada sollte es aber noch gut zwei Wochen dauerrn, bis das Motorrad zu unserer Verfügung stand. Damit waren für uns die ersten Pläne wie z.B. die Besichtigung der Niagarafälle gestorben.
Aber wir haben ein Motto: Never give up, never, never, never…
Ein Jahr Amerika
Ein Jahr Reisen mit einem Motorrad, in unserem Fall mit einer 40 Jahre alten CBX, generiert nicht nur Fotos. Deshalb an dieser Stelle eine kleine Statistik.
- Gefahrene Kilometer: 37000 km
- Durchfahrene Provinzen in Kanada: 5
- Durchfahrene Staaten der USA: 29
- Übernachtungen auf Campingplätzen: Über 300
- Übernachtungen im Hotel/ Motel: 9
- Unfälle: Null
- Motorrad umgestürzt worden: In Castle Rock von einer Autofahrerin
- Verbrauchte Reifensätze: 3
- Defekte/Pannen: Defekte (unterdimensionierte) Batterie gewechselt, Ladekabel für das Navi ersetzt
- Verbrauch von Benzin, Öl, Bier: Jenseits von Gut und Böse
- An der CBX interessierte Menschen: Wenn wir von jedem einen Dollar genommen hätten, wären wir jetzt reich.
- Menschen, die uns selbstlos geholfen oder uns beschenkt haben: Seehr viele
- Kontakt mit Deppen: EINER (Kommunist aus Californien)
Fazit
Alle Amerikaner, die wir getroffen haben, und das waren nicht wenige, waren immer freundlich, an uns interessiert, hilfsbereit. Keiner war in irgendeiner Art und Weise mürrisch oder griesgrämig. Das war für uns eine neue Erfahrung, denn für Deutschland haben wir das nicht so in unserer Erinnerung.
Positiv überrascht waren wir auch von der Vielzahl der Stateparks und Nationalparks. Die waren alle sauber und gepflegt und wurden/werden von sehr vielen Touristen frequentiert.
Die Landschaften, die wir durchfahren haben, waren meist grandios und werden noch lange in unserer Erinnerung bleiben.
Nach einem Jahr vergisst oder verdrängt man zwar gern negative Dinge und erinnert sich nur an die schönen Geschichten. Doch selbst bei intensivem Nachdenken fällt uns nichts Negatives ein.
Haben wir etwas vermisst? Am Anfang war es ein großes Problem für uns, dieses weiche und labberige Brot zu essen. Aber auch da gibt es inzwischen einen Gewöhnungseffekt.
Unterschätzt haben wir auch den Straßenverkehr. In den Ortschaften wird sehr verhalten und fußgängerfreundlich gefahren. Außerhalb wird die erlaubte Höchstgeschwindigkeit voll ausgenutzt. Schleicher, Penner oder Oberlehrer haben wir nicht gesehen.
In letzter Zeit tauchte bei Gesprächen mit Einheimischen öfter einmal die Frage nach einem zukünftigen Wohnsitz in Kanada oder USA auf. Unsere Antwort darauf war nicht „Nein“. Vorstellen, hier zu leben, können wir uns schon.
Aber jetzt nehmen wir erst einmal das zweite Jahr unserer Reise in Angriff.